Donnerstag, 3. Januar 2008

Mapuche

Wir stoppen an der Seite der Ruta, bei einer despensa (kleiner Laden), um unser Wasser aufzufüllen.
Als wir gerade die Flaschen füllen, kommt ein Gaucho auf einem weißen Pferd angeritten, er hat ein zweites Pferd neben sich laufen, das er als Lastenpferd benutzt. Dem zweiten Pferd verrutscht das Tragegestell und drückt dem Pferd in die Rippen, das Pferd geht durch, der Gaucho fällt vom Pferd auf den Rücken und bewegt sich nicht mehr. Nur Damian und ich haben es gesehen, Damian zuegelt die Pferde und ich geh zum Gaucho.
Es ist ein richtiger Gaucho, mit Reiterstiefeln, Eisensporn, mit Absicht vorn faltiger Hose, reich verziertem Gürtel, Messer, Peitsche, zwei Hemden und Lederjacke, Halstuch, und Sombrero, "rothäutig" und sein Haar ist schon grau.
Er liegt dort auf dem Boden und schläft, er ist absolut stockbesoffen, deshalb hat er die Pferde auch nicht kontrollieren können. Er schnarcht im Schlaf. Inzwischen halten drei andere Autos um zu fragen, ob sie einen Arzt rufen sollen. Ich ziehe mit Marcos den Armen in den Schatten. Er wacht erst nicht auf. Wir sammeln die Bruchstücke des Tragegestells ein und binden die Pferde fest. Er hat noch 3 Liter Wein mit. Wir wecken den Gauchon auf und fragen ihn nach seinem Namen. Er guckt uns nur komisch an. Nach weiterem 5 mal fragen sagt er: "Ich bin Maximilian aber alle nennen mich bloß chachi. Bin ich krank oder warum lieg ich hier?"dann fällt uns das Blut auf seinen Schultern auf. Er hat eine ziemlich arge Platzwunde am Hinterkopf. Wäre er so 500m weiter im Nniemandsland hingefallen, wäre er wahrscheinlich gestorben.
Er versucht sich aufzurichten, kriegt es aber nicht hin. Wir setzten ihn auf eine niedrige Bank, und geben ihm Wasser. Dann müssen wir ihm erklären, warum er Blut an seinen Händen hat, wenn er sich an den Hinterkopf packt. Am Ende sagt er nur: "ein Schlag mehr auf dem Hinterkopf tut mir auch nichts mehr."Er scheint aber sonst nur besoffen zu sein und von dem Fall keine weiteren Schäden zu haben, der Besitzer der despensa fängt an sich um den Gaucho zu kümmern und wir fahren weiter.

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