Dienstag, 30. Oktober 2007

Wahlen

Wahlen in Argentinien sind schon irgendwie ein Erlebnis.
Am Tag vor den Wahlen müssen alle Geschäfte zeitig schließen, und es darf vor allem kein Alkohol mehr verkauft werden. Für Feiern braucht man eine Sondererlaubnis von einem Richter. Die Gesetze gibt es, damit die Wähler nüchtern zur Wahl gehen und die Wahlen nicht verschlafen. Auf der Strasse sind Menschenansammlungen von mehr als drei Menschen verboten. Politische Veranstaltungen schon zwei Tage vorher. Es gibt einen Wahlzwang, auf "nicht zur Wahl gehen" steht Freiheitsentzug. Vor jedem Wahllokal steht ein Armee-Truck um die Wahlen zu kontrollieren. Diese Gesetze sind alle noch aus der Militärdiktatur.

Die neue Präsidentin hat mit den Stimmen der Armen gewonnen, es war zwar schon vorher abzusehen, dass sie gewinnen würde aber nicht, dass sie so weit vorne liegen würde. In einem "Fernseh Duell" der fünf grossen Kandidaten ist sie als einzige nicht erschienen, sondern hat nur eine Videobotschaft aufgenommen. Alle anderen Kandidaten hatten 20 Minuten Zeit sich darzustellen, nur sie hatte 45 Minuten.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Also das ist ja wohl echt unglaublich! Total übertrieben und aus der Militärdiktatur...da fehlen mir die Worte.
Ich persönlich glaube ja, dass Kristina nur gewonnen hat, weil die Leute mit ihrem Mann zuvor eigentlich echt zufrieden waren...
Aber nicht verwunderlich nach Präsidenten wie Menem und Co!
Ein Indiz für diese These ist auch irgendwie, dass sie die Mehrheit der eher armen Bevölkerung hatte.
Was sagen die gauchos dazu?Also zu dem Wahlergebnis?
Tabea

Anonym hat gesagt…

Besser gesetzlich gestützte Wahlen als Diktatur. Die Soldaten haben die Leute ja nicht gezwungen die Dame zu wählen, nicht?
Gunnar

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